Feuerwache (H0)
Aufgrund der Tatsache, dass sich das AKW-Projekt relativ lange verzögert hat, in der Zwischenzeit CNC-Fräse und 3D-Drucker gewisse Möglichkeiten bieten und per OpenCarSystem-Decoder es möglich ist Fahrzeuge per Funk anzusteuern, machte ich mir Gedanken, an welchen Stellen man aufgrund dieser neuen Möglichkeiten Dinge besser machen bzw. erweitern könnte. So kam ich auf die Idee im Betriebsgelände des AKWs Werksfahrzeuge fahren zu lassen bzw. auch an einen Feuerwehreinsatz zu denken, wenn z.B. ein Transformator brennt.
Ziemlich sicher war ich, dass eine Feuerwache vernünftig wäre, in der die Einsatzfahrzeuge nicht nur ihren Einsatz beginnen, sondern auch später wieder hineinfahren können. Zwar kam mir zunächst der Gedanke einen Fertigbausatz einer Feuerwache so umzubauen, dass dieser für Faller Car Fahrzeuge geeignet ist, aber da ich funktionsfähige Sektionaltore wollte, habe ich diese Idee schnell wieder verworfen, zumal mir die meisten Feuerwachen zu klein sind bzw. von der Optik nicht gefallen.
Ein Feuerwehrzentrum, das mir sehr gut gefällt, steht in der Realität in Kulmbach und so machte ich mich mit einer Kamera auf den Weg ein paar Fotos zu schießen.
Zum einen war mir klar, dass dieser Gebäudekomplex zu groß ist und ich diesen nicht auf einem bereits gebauten H0-Anlagenmodul unterbringe. Zum anderen fuhren bei dieser Feuerwache die Fahrzeuge nach dem Einsatz immer rückwärts hinein, was im Modell mit Faller Car Autos so einfach nicht geht. Deshalb entschloss ich mich einen Stellplatz so aufzubauen, dass dieser vorne und hinten ein Tor hat und man durch das Gebäude fahren kann.
Bevor ich größere Konstruktionen des Gebäudes anstrebte, stellte ich mir zunächst die Aufgabe einen Prototyp zu bauen, um meine Idee des Sektionaltores ausprobieren zu können. Die Konstruktionen und Tests kosteten mir einige Nerven, wobei ich im Modell relativ schnell von der Idee abgekommen bin, das Tor in einzelnen gelenkige Sektionen aufzubauen. Letztendlich besteht das Tor aus seitlichen Führungen, in denen eine dicke Overheadfolie geführt wird.
Letztlich funktionierte dieser erste Anlauf, es gab dennoch folgende Probleme.
1. Durch das auf Overheadfolie per Laserdrucker ausgedruckte Tor schien das Licht zu stark hindurch
Ein Werbetechniker einige Dörfer weiter hat mit seinem Print & Cut Plotter mir die Tore auf weißer Klebefolie aufgedruckt, die nicht lichtdurchlässig ist. Die Fenster hat der Plotter entsprechend ausgeschnitten, wobei die Maschine an die Grenze der Genauigkeit kam und wir auf einem breiten Bogen dutzende Tore ausgedruckt haben, sodass ich mir die "guten" entsprechend herauspicken konnte. Diese Klebefolie habe ich anschließend noch auf einer Overheadfolie aufgeklebt.
2. Der Standardservo war zu groß
Gerne hätte ich auf einen Standardservo gesetzt, doch egal wie ich meine Halterung für den Servo konstruierte, der Servo passte einfach nicht mehr unter das Dach. Deshalb habe ich dann doch einen Micro-Servo eingeplant.
Nach dieser Testphase machte ich mich an die Arbeit das Feuerwehrzentrum Kulmbach als verkleinerte Feuerwache im Modell zu konstruieren.
Mit einer CNC-Fräse entstanden aus GFK die Bodenplatte, die Säulenkonstruktion, Platten für die Dächer und natürlich die Seitenwände mit den Türen- und Fensterfronten.
Auf der jeweils gefrästen Dachplatte habe ich später noch eine gekaufte Dachpfannenplatte aufgeklebt und entsprechend rot lackiert, weil die in dieser Größe leider nur weiß verfügbar war.
Alle anderen Teile stammen größtenteils aus dem 3D-Drucker. Dazu zählen u.a. die Fensterrahmen und Türen, die Dachgauben, Geländer und natürlich die meisten Teile für die insgesamt 8 Sektionaltoreinheiten. Hinter jedem Fenster habe ich auch noch einen schwarzen Kasten gedruckt und mit Beleuchtung ausgestattet.
Das Ergebnis sieht wie folgt aus, wobei sicherlich mit der Zeit noch Ausschmückungsdetails folgen werden. Immerhin ist schon eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Die Torantriebe sind natürlich unter den Dächern versteckt, die jederzeit abnehmbar sind.
In dem Gebäudekomplex steckt durchaus viel Technik. So sind u.a. zwei LightControls (FichtelBahn) zum Ansteuern der vielen LEDs und der 8 Servos verbaut. Zudem steckt ein LED-IO-24 BiDiB-Knoten darin, der von sogenannten FeedCar-Modulen die Positionsrückmeldungen über den BiDiB-Bus an den PC weiterleitet. Die FeedCar-Module werten die hochempfindlichen SS49E-Magnetsensoren aus, die ich in der jeweiligen Fahrspur in der Bodenplatte eingebaut habe.
Eine Feuerwache ohne Sirene ist natürlich nichts und so versuchte ich mit möglichst wenig Aufwand das noch irgendwie unterzubringen. Der Einbau eines Lautsprechers ist kein großes Problem und auch das Auslösen per BiDiB-Knoten über einen Impuls ist per Makro machbar. Es stellte sich jedoch die Frage, welches Soundmodul ich einsetze, zumal ich den Kostenrahmen nicht ins endlose treiben wollte. Ich entschied mich deshalb die OCS-Sound Extension für den OpenCarDecoder zu nutzen. Wie der Name bereits andeutet, ist das eigentlich eine Erweiterung, um in einem Fahrzeug mit OpenCarSystem-Decoder einen Sound nachzurüsten. Für meine Verhältnisse im Gebäude ist das zunächst nicht geeignet, doch die OCS-Sound Extension basiert auf dem Sound-Generator von http://elm-chan.org und kann mittels 1-Wire programmiert werden. Nutzt man wieder den entsprechenden Code von elm-chan und passt diesen noch minimal an, so kann man damit eine Sounddatei abspielen. Bei mir wird die Sound-Datei für die Sirene abgespielt, sobald ein Impuls vom BiDiB-Knoten beim Soundmodul eingeht.