Thomas Kortschack

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Rollenprüfstand für Spur 1, LGB

Aus einer Notlösung heraus ist dieser Rollenprüfstand entstanden, da ein paar Spur 1 Loks getestet werden sollten, ohne eine Anlage aufzubauen.

Allerdings sind Rollenprüfstände nicht gerade günstig und es wurde hier versucht kostengünstig wegzukommen. Auch wurden Materialien verwendet, die man in nahezu jeden Baumarkt bzw. Stahlhandel bekommt. Die Funktionalität war das Ausschlaggebende und weniger das Aussehen.

Aus der Kindheit fanden sich noch alte Räder von Inlineskates. In den Rädern sind jeweils 2 Kugellager verbaut. Auch bekommt man die Kugellager in diversen Sportgeschäften. Eine 16er Packung Crazy Creek ABEC 5 Kugellager kostete mir beispielsweise 19,95€. Im lokalen Fachgeschäft für Industriebedarf hätte ein Lager hingegen ca. 7,50€ gekostet.

Es entstand eine schlichte Zeichnung, ob die Idee überhaupt umsetzbar ist.

Zeichnung Rollenprüfstand

In einen Alu-Winkel sollten zwei Achsen montiert werden, auf denen die Kugellager sitzen. Wie die Achse genau befestigt werden sollte, war allerdings noch nicht klar und darum habe ich im Baumarkt etwas herumgestöbert. Folgende Teile passten gut zusammen:

Einzelteile für Rollenprüfstand

Von links nach rechts:

  • Zylinderschraube mit Innensechskant M8x40, bei dieser Schraube waren ca. 8mm nach dem Schraubenkopf ohne Gewinde, mit einem Durchmesser von ebenfalls 8mm. Kugellager sitzt darauf perfekt.
  • Kugellager von Inlineskates
  • Unterlegscheibe (Innen ca. 8,5mm, Außen ca.16mm)
  • Mutter M8
  • Senkkopfschraube M5x10

In den Alu-Winkel werden, wie in der Zeichnung zu sehen, 2 Löcher mit einem Durchmesser von 6,5mm gebohrt. Mit einem M8-Gewindeschneider kann man nun Gewinde hineinschneiden. Auf die Zylinderschraube werden erst das Kugellager und dann die Unterlegscheibe aufgefädelt.

Achse für Rollenprüfstand

Nun kann man dies jeweils in das Gewinde schrauben und nur leicht festziehen. Mit der Mutter M8 kann man von außen dagegen kontern (könnte aber auch ohne gehen).

Um nun 2 fertige Winkel miteinander zu verbinden, braucht man ein nicht leitendes Material, wie z.B. GFK (45mm x 50mm x 2mm).
Wir hatten das Glück, dass unser Alu-Winkel bereits M5 Gewinde auf der Unterseite hatte (20mm vom Rand). Ist das nicht der Fall so kann dies mit einem ca. 4,2mm Bohrer und einem M5 Gewindeschneider nachgeholt werden.

Die GFK-Platte wurde von unten nun so verschraubt, dass von den gegenüberliegenden Kugellagern ein Abstand von 45mm entsteht. Hier muss man mit einem Messschieber erst mal nachmessen und etwas ausloten, wo die 5mm Löcher in der GFK-Platte zu bohren sind. Die Löcher in der GFK-Platte sollten auch etwas angesenkt werden. Nun wird die Platte von unten angeschraubt.

Mit einer Eisensäge kann man noch die überstehende Zylinderschraube absägen. Um sich nicht zu überarbeiten geht natürlich auch ein Winkelschleifer mit einer dünnen Scheibe.

Und hier das Ergebnis:

Rollenprüfstand

Märklin Spur 1 V60 (Köf 2 und BR 78 geht auch):


V60 auf Rollenprüfstand

Die Stromeinspeisung erfolgt hier direkt am Gleis und die einzelnen Rollenprüfstände leiten den Strom bis zu den Lokrädern. Die einzelnen Rollenprüfstände lassen sich auf dem Gleis hin- und herschieben und somit für viele Loks nutzen.

Die Materialkosten betrugen pro Rollenprüfstand ca. 9 Euro. Könnte man noch reduzieren, indem man ABEC 3 Kugellager verwendet und die Schrauben aus dem Baumarkt nicht als Einzelteile kauft.